DIE MONTAGE

 

Für die Herstellung aller Komponenten einer Uhr sind zahlreiche Berufe erforderlich. Sobald diese gefertigt und verziert sind, obliegt es dem Uhrmacher, sie zusammenzubauen, einzustellen und die einwandfreie Funktion der Uhr sicherzustellen. Der Zusammenbau einer Uhr gliedert sich je nach ihrer Komplexität in viele Schritte. Aus Effizienz- und Logistikgründen unterteilt die Uhrenindustrie die Montage einer Uhr in vier Phasen:

T0: Vorassemblage der Komponenten (z. B. Einpressen von Steinen und Zapfen in die Platine)

T1: Montage des Uhrwerks

T2: Anbringen des Zifferblatts und der Zeiger sowie Einschalen

T3: Wasserdichtheitsprüfung und Anbringen des Armbands

Im Laufe des Prozesses werden je nach Kriterien und Anforderungen des Herstellers eine variable Anzahl von Qualitätskontrollen (Funktionen, Regulierung, Ästhetik usw.) durchgeführt.

DAS VORASSEMBLIEREN VON KOMPONENTEN (T0)

Bevor mit der Montage des Uhrwerks begonnen wird, müssen einige Komponenten vorab assembliert werden. So werden beispielsweise Zapfen und Steine in die Platine und die Brücken eingesetzt. Bei kleinen Serien oder industrieller Produktion wird dieser Vorgang oft in Schritte unterteilt und spezialisierten Mitarbeitern anvertraut.

DIE MONTAGE DES UHRWERKS (T1)

Sobald alle Komponenten eines Uhrwerks geprüft sind, werden sie zu einem Kit zusammengestellt und dem Uhrmacher übergeben, der mit der Montage des Uhrwerks betraut ist. Die Reihenfolge der Montage folgt in der Regel der Kinematik des Uhrwerks (Federhaus, Räderwerk, Hemmung, Regulierorgan usw.). Je nach Komplexität kann die Montage eines Uhrwerks mehrere Wochen Arbeit in Anspruch nehmen.

DIE SCHMIERUNG DES UHRWERKS (T1)

Die Schmierung spielt in der Uhrmacherei eine entscheidende Rolle. Im besten Fall führt eine schlechte Schmierung zu vorzeitigem Verschleiß der Komponenten und häufigeren Wartungen. Im schlimmsten Fall funktioniert die Uhr (sogar im Neuzustand) gar nicht. Der Uhrmacher sorgt dafür, dass an jedem Reibungspunkt (Funktionen, Lager usw.) das richtige Schmiermittel aufgetragen wird.

DAS ANBRINGEN DES ZIFFERBLATTS (T2)

Nach Abschluss der Montage des Uhrwerks wird dieses reguliert, und erste chronometrische Messungen werden durchgeführt. Das Uhrwerk ist dann bereit, das oder die Zifferblätter zu erhalten. Obwohl dieser Schritt einfach erscheinen mag, ist er wichtig und kann heikel sein. Ein dünnes Zifferblatt aus Stein könnte bereits bei der geringsten Spannung zerbrechen. Sauberkeit ist daher bis zur endgültigen Gehäusemontage des Uhrwerks entscheidend. Aus diesem Grund werden diese und die nachfolgenden Schritte häufig in Werkstätten mit kontrollierter Atmosphäre (Reinräumen) durchgeführt. Luftfeuchtigkeit und Temperatur werden überwacht, die Luft wird gefiltert, und das Atelier wird unter leichtem Überdruck gehalten, um Staub und unerwünschte Partikel aus dem Raum zu entfernen.

DAS ANBRINGEN DER ZEIGER (T2)


Das Anbringen der Zeiger erfolgt unmittelbar nach dem Anbringen des Zifferblatts. Dieser Vorgang erfordert Sorgfalt und Sauberkeit. Die Zeiger müssen präzise ausgerichtet werden (z. B. müssen sich die Stunden- und Minutenzeiger um Mitternacht perfekt überlappen und präzise auf den Index zeigen). Der Platz zwischen dem Zifferblatt und der Unterseite des Uhrglases ist begrenzt, daher müssen die Zeiger die Höhe präzise und gleichmäßig teilen (z. B. bei einem Schleppzeiger-Chronographen teilen sich mindestens vier Zeiger die Achse des Zentrums und überlagern die dezentralen Zeiger der verschiedenen Zähler).

DAS GEHÄUSE (T2)

Das Gehäuse ist der Schritt, bei dem der Uhrmacher die Baugruppe aus Uhrwerk, Zifferblatt und Zeigern in das Gehäuse einsetzt und dieses verschließt. Extreme Sauberkeit und eine niedrige Luftfeuchtigkeit sind für das Gelingen dieses Vorgangs unerlässlich. In der Regel wird das Uhrwerk im Gehäusemittelteil fixiert (verschraubt). Es gibt jedoch zahlreiche alternative Möglichkeiten, das Uhrwerk im Gehäuse zu befestigen.

DIE WASSERDICHTHEIT (T3)

Jede Oberfläche, die zwei Teile des Gehäuses miteinander verbindet (Gläser, Mittelteil, Gehäuseboden, Lünetten, Krone, Drücker usw.), muss wasserdicht sein. Verschiedene Dichtungsringe und Klebstoffe können diese Funktion übernehmen. Ihre richtige Wahl und Platzierung sind entscheidend für eine gute Wasserdichtigkeit.

DAS ANBRINGEN DES ARMBANDS (T3)

Dieser Schritt ist zwar nicht der technisch anspruchsvollste im Montageprozess, aber er bildet den Abschluss der Herstellung einer Uhr und verleiht ihr ihre endgültige Identität.