LACKIERTE ZIFFERBLÄTTER
Die Herstellung eines lackierten Zifferblatts beginnt mit seiner Basis, in der Regel aus Messing. Die Zifferblattplatte kann geprägt oder gefräst werden. Bei der Prägung können eventuell die Reliefs des Zifferblatts (vertiefte Hilfszifferblätter, Aufsätze, sogar Indizes oder Ziffern) und/oder seine Verzierungen (geometrische oder figürliche Muster usw.) herausgearbeitet werden.
Das Fräsen bietet dieselben Möglichkeiten, wobei die Arbeitsschritte in der Regel in einem einzigen Zyklus durchgeführt werden. Anschließend werden die Füße des Zifferblatts angebracht. Dieser Schritt kann manuell erfolgen, mit einer Maschine, die die Füße präzise positioniert und lötet, oder bei industrieller Fertigung vollautomatisch.
Die Basis des Zifferblatts wird anschließend veredelt. Sandstrahlen, Mikrostrahlen, Satinieren, Kreisschliff, Sonnenschliff, Polieren, Facettieren sowie Gravuren oder Genfer Streifen – die gesamte Palette an Dekorationen kann einzeln oder in Kombination aufgebracht werden, entweder handwerklich oder industriell.
Bevor das Zifferblatt lackiert wird, wird in der Regel eine galvanische Beschichtung (Rhodinieren oder Vergolden) oder eine physikalische Gasphasenabscheidung (PVD, DLC usw.) aufgetragen, um eine einheitliche Grundfarbe zu gewährleisten und Oxidationsrisiken zu vermeiden. Anschließend werden mehrere Schichten Lack nacheinander aufgetragen. Der Lack kann undurchsichtig, farbig transluzent oder transparent sein. Im letzteren Fall bestimmt die Farbe des Untergrunds (Galvanisierung oder PVD, DLC usw.) die Farbe des Zifferblatts. Nachdem die gewünschte Anzahl von Schichten aufgetragen wurde, wird der Lack poliert, um eine gleichmäßige Oberfläche zu erzielen. Dieses Verfahren verleiht dem Zifferblatt eine beeindruckende Tiefenwirkung.
Bei gravierten oder guillochierten Zifferblättern schimmern die Farben je nach Lichteinfall und Bewegung der Uhr auf elegante Weise. Die Bohrungen und Aussparungen des Zifferblatts werden in der Regel nach dem Lackieren vorgenommen. Diese Entscheidung macht die Bearbeitung zwar anspruchsvoller, sorgt jedoch für eine optimale Oberflächenqualität. Der Lack wird entweder manuell oder mit automatisierten Maschinen aufgesprüht. Um höchste Reinheit zu gewährleisten, erfolgt der Lackauftrag meist in Lackierkabinen innerhalb von kontrollierten Atmosphären (trockene, gefilterte Luft, leichter Überdruck usw.).
Abschließend werden Abziehbilder sowie eventuelle Appliken (Ziffern, Indizes, Markierungen, Logos usw.) angebracht.