HOLZ
Holz wird seit Jahrhunderten in der Zeitmessung und Uhrmacherei verwendet, sowohl für die Herstellung von Gehäusen, Schatullen (Marinechronometer), Zifferblättern und manchmal sogar für Uhrwerkskomponenten. Zudem findet Holz vielfältige Anwendung in der Herstellung von Werkzeugen.
Im Jahr 1837 entwarf der russische Ebenist Semen Bronnikov die erste komplett aus Holz gefertigte Taschenuhr, einschließlich der Uhrwerkskomponenten, und begründete eine Dynastie von Uhrmachern, die auf die Herstellung von Holzzeitmessern spezialisiert waren. Gehäuse, Werke, Ketten – mit Ausnahme der Antriebsfedern und der Unruhspirale – wurden aus Hartholz gefertigt. Solche Uhren sind heute in Uhrenmuseen wie dem Internationalen Uhrenmuseum zu besichtigen.
Mit dem Aufkommen tragbarer Uhren (Taschenuhren, Armbanduhren) ging die Verwendung von Holz in Zeitmessern zurück und beschränkt sich heute hauptsächlich auf dekorative Elemente.
Abgesehen von der Verwendung in Standuhren bleibt Holz in modernen Uhren selten und wird heute vor allem in der handwerklichen Fertigung hochwertiger Zifferblätter (Marketerie) eingesetzt.
In der handwerklichen Uhrmacherei setzen Uhrmacher handgefertigte Werkzeuge aus Holz ein. Graveure formen die Griffe ihrer Stichel individuell für ergonomischen Komfort. Fruchthölzer, Buchsbaum und Ebenholz sind nach wie vor geschätzte Materialien für Werkzeuggriffe. Holmark von Holunder wird zur Reinigung von Komponenten verwendet. Schließlich sind Buchsbaum- und getrocknetes Enzianholz besonders begehrt als Unterlage für das Feinpolieren von Bauteilen.