CHEMISCHE BEHANDLUNGEN

Die in der Uhrenindustrie am häufigsten verwendete chemische Behandlung ist die Elektrolyse, auch Galvanoplastik genannt, die unter anderem das Rhodinieren, Vernickeln und Vergolden ermöglicht.

Bei diesen Behandlungen wird auf Metalle wie Messing oder Neusilber ein anderes Metall aufgetragen, z. B. für Brücken oder Platinen. Der Hauptzweck besteht darin, Metalle, die an der Oberfläche oxidieren, durch Metalle zu schützen, die nicht oxidieren.

Die Elektrolyse funktioniert durch Elektrizität, wobei z. B. eine negativ (-) geladene Messingbrücke Rhodium in ein positiv (+) geladenes Bad zieht.

Es gibt auch andere chemische Behandlungen, z. B. kann man mit einer bestimmten Legierung, die anschließend in einem Bad oxidiert wird, Blaugold herstellen. Blaues Gold ist höchstens 18 Karat Gold.

Eine chemische Behandlung, die im 19. Jahrhundert besonders häufig angewendet wurde, war die Quecksilbervergoldung. Dabei wurde ein Amalgam aus Gold und Quecksilber auf eine Bronzeskulptur aufgetragen. Das Quecksilber verdampfte, während das Gold auf der Bronze zurückblieb.

Dieser Vorgang wurde oft mehrmals wiederholt, um die Qualität der Vergoldung zu erhöhen. Er wurde unter anderem häufig bei der Verzierung von Pariser Pendeluhren verwendet.

Die Quecksilberdämpfe waren für den Handwerker, der sie herstellte, besonders giftig, und diese Behandlung gibt es heute nicht mehr. Sie wurde heute durch die Elektrolyse ersetzt, die weniger giftig ist, obwohl sie immer noch ein wenig giftig sein kann.

Quecksilbervergoldungen kann man daran erkennen, dass sie leicht grünlich sind und in der Welt der antiken Uhren nach wie vor gefragt sind.

Vorteile: Chemische Behandlungen schützen oft vor Oxidation an der Oberfläche und ermöglichen außerdem eine schöne Farbpalette.

Nachteile: Bei chemischen Behandlungen werden manchmal Flüssigkeiten verwendet, die umweltschädlich sein können, wenn sie am Ende des Zyklus nicht ordnungsgemäß entsorgt werden.