DIE VERSCHIEDENEN MASSE UND IHRE EINHEITEN
Dimensions-, Winkel-, elektrische, optische oder Zeitmessungen sind bei der Herstellung von Uhren ein ständiger Begleiter, da sie selbst Instrumente sind, die zahlreiche Messungen zusammenstellen können. In der Uhrenindustrie werden die Maßeinheiten oft an die Besonderheiten der Industrie angepasst und kalibriert.

ZEIT
Ob es um die Angabe der Uhrzeit oder die Messung einer bestimmten Zeit geht lange Zeiträume als auch extrem kurze Perioden), bei der Zeitmessung wird eine Vielzahl von Maßeinheiten verwendet. Selbst die Einteilung der Uhrzeit kann sich ändern und in bestimmten Fällen dezimal werden. Wir behandeln hier die in der Uhrenindustrie am häufigsten vorkommenden Einheiten.

DIE MASSE
Manche Komponenten müssen leicht sein, andere schwer. Manche müssen ausbalanciert sein, andere nicht. Masse und Trägheit sind Werte, die unabhängig von der Produktionsmethode oder Art un der Komponente ständig vorhanden sind.

LÄNGEN UND WINKEL
Im Gegensatz zu den meisten Industriezweigen ist die in der Uhrenindustrie verwendete Maßeinheit für Längen der Millimeter. Diese Besonderheit ist auf die geringen Abmessungen einer Uhr, ihre Bestandteile und die von ihnen geforderte Genauigkeit zurückzuführen. Winkelmaße werden traditionell in Grad und all ihren Unterteilungen (Winkelminuten, Winkelsekunden usw.) gemessen.

DIE TEMPERATUR
Bei vielen Herstellungsverfahren ist eine strenge Temperaturkontrolle unerlässlich. Die Temperatur und ihre Schwankungen haben auch einen bedeutenden Einfluss auf den Gang von (vor allem mechanischen) Uhren. Je nach Situation können Celsius-, Fahrenheit oder Kelvin-Einheiten benutzt werden, Messungen, die eine hohe Genauigkeit und hochtechnologische Mittel erfordern. In anderen Situationen kann die Messung viel empirischer sein. Beispielsweise lässt sich die Temperatur eines Anlassens handwerklich durch die Farben, die der Stahl mit steigender Temperatur annimmt, feststellen (z. B. Strohgelb = ca. 230 °C, Dunkelblau = ca. 288 °C).

ELEKTRISCHE MESSUNGEN
Während es in einer mechanischen Uhr per Definition keine elektrische Präsenz gibt, sind Elektrizität und Elektronik in den meisten Geräten zur Zeitmessung vorhanden. Die ersten elektrischen Uhren wurden in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hergestellt. Heute sind manche Uhren und Armbanduhren gelegentlichmit Hybridwerken (elektromechanisch) ausgestattet. Natürlich ist Elektrizität die Energiequelle, die die Werkstätten antreibt, aber einige Maschinen nutzen die Elektrizität auch als Werkzeug. So ist es ein elektrischer Lichtbogen, der das Material bei der Elektroerosion schneidet oder die Füße eines Zifferblatts zusammenschweißt. Es ist auch ein elektrischer Strom, der das Material bei der galvanischen Behandlung „transportiert“. Elektrische Messungen sind daher in der modernen Uhrmacherei allgegenwärtig, egal ob es sich um handwerkliche oder industrielle Uhren handelt.

LICHT
Licht kommt in verschiedenen Herstellungsschritten oder -verfahren vor. Licht wird bei chemischen Ätzverfahren, fotolithografischen Verfahren (DRIE-Ätzen, UV-LIGA-Ätzen) oder zum Aushärten von Klebstoffen oder Verbundlacken verwendet. Optische Verfahren werden vor allem bei der Maßkontrolle in der Produktion eingesetzt. In Bezug auf die Uhr selbst betreffen die Messungen mit Optik und Licht speziell die Anzeigen (Intensität eines Leuchtstoffs, UV-Beständigkeit, Lichtbrechung, Lichtbeugung usw.).

DIE FREQUENZ
Das ist die Anzahl der Wiederholungen eines periodischen Prozesses innerhalb einer bestimmten Zeitspanne. In der Uhrmacherei ist die häufigste Frequenzmessung die des Regulators (Oszillators). Die Frequenz wird üblicherweise in zwei verschiedenen Einheiten angegeben: in Halbschwingungen pro Stunde (A/h) oder in Schwingungen pro Sekunde (Hertz, Hz). So entspricht 18.000 A/h 2,5 Hz.

DIE HÄRTE
Die Härte eines Materials bedingt viele Eigenschaften eines Bauteils: Verschleiß-, Stoß- oder Kratzfestigkeit sowie Reibungskoeffizient. Im Regelfall muss ein Werkzeug härter sein als das Material, das bearbeitet werden soll. Die Härte ist ein wesentliches Kriterium für die Gebrauchseigenschaften eines Bauteils wie auch für die Mittel, die zu seiner Herstellung eingesetzt werden müssen. Es gibt zahlreiche Maßeinheiten, die ebenso wie zahlreiche standardisierte Prüfverfahren für Härte verwendet werden.

DIE AMPLITUDE
Die Amplitude drückt den Unterschied zwischen den Extremwerten einer Größe (einer Welle) aus. In der Uhrmacherei ist die Amplitude des Oszillators ein Faktor, von dem die Genauigkeit einer Uhr abhängt. Sie ist der Winkel, den die Unruh von einem Ende einer Halbschwingung zum anderen durchläuft. Sie wird in Bogengrad (°) ausgedrückt.
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